Sonntag, 14. März 2010


Schickt uns ein Rezept aus eurer Region! Egal ob Vor- oder Nachspeise, süß oder sauer - Hauptsache man kann es nachkochen.

Ich freu mich auf das neue Kochbuch!

Montag, 1. März 2010

Mein EVS

Am 1.August 2009 flog ich nach Madrid für meinen Freiwilligendienst. Am Flughafen holten mich eine Spanierin und eine Österreicherin ab und weil mein Flug Verspätung hatte, mussten wir 4h auf den Bus warten, der uns nach Extremadura in das 6.000 Einwohnerdorf Castuera brachte, wo ich seitdem wohne. Die Österreicherin wohnt in einer anderen Stadt in der Nähe und ich wohne hier in dem Dorf mit ständig wechselnden Freiwilligen. Zuerst mit einer Inderin, einer Russin, einer Italienerin und einem Taiwanesen und zurzeit nur mit einer Dänin, aber bald kommt eine neue aus Taiwan. Das Haus in dem wir wohnen ist klasse, weil wir eine Plantage für uns haben und keiner weiter mit drin wohnt. Es ist groß, mit Balkon, 2 Bädern, allerdings geht ständig was kaputt und im Winter sind die Fenster kaum gedichtet. Das Dorf hat für 6.000 Einwohner echt was zu bieten, im Gegensatz zu den deutschen. Hier gibt es ein Schwimmbad, eine Kirche und viele Einkaufläden, Restaurants und Hotels.
Auf dem Berg von Castuera

Meine Mitbewohnerinnnen und ich auf einer Flamencoparty (Inderin, Dänin, Russin, ich, Italienerin)

Mein Projekt heißt 1,2,3 Acción und ich soll eigentlich mit Jugendlichen arbeiten. Das größte Problem dabei ist nur, dass das Freizeitzentrum gerade umgebaut wird und ich mir selber Arbeit suchen muss. Auch hatte ich viel Pech mit meinen Tutoren, weil die Arbeitsstelle jedes Jahr im Oktober neu besetzt wird, wodurch meine erste Chefin gegangen ist und die darauffolgende war schwanger und ist seit Dezember im Schwangerschaftsurlaub. Sodass ich jetzt gerade mit der Bibliothekarin arbeite, die Freiwillig im Jugendzentrum arbeitet und ich nun immer in der Bibliothek bin. 

Das bedeutet, dass ich immer mal Phasen hatte, in denen ich arbeiten musste und ich aber auch oft genug 6h im Büro/ Bibliothek war und nichts gemacht habe, außer ein paar Male Flyer zu verteilen. Im Sommer habe ich bei Ferienaktivitäten mitgeholfen, wie Tanz-, Back-, Yoga- und Englischkurse und half bei einem Sommercamp.Danach ging meine Chefin und ich hatte wirklich 2 Monate kaum was zu tun. Für die Heiligen 3 Könige gibt es hier in Spanien die Tradition, selbstgemachte Figuren auf Traktorenanhänger zu stellen und sie in einem Umzug zur Schau zu stellen. Dafür hab ich mit meiner Chefin 3 Figuren gebastelt, einen Schneemann, Bart Simpson und einen Weihnachtsbaum. Nach Weihnachten ging dann auch diese Chefin und ich hatte wieder einmal einen Monat lang nichts zu tun. 

Im Sommercamp mit meiner Chefin

Tanzkurs im Sommer

Heilige 3 Könige

Meine Chefin sagte mir, dass ich ruhig kreativ sein kann und Kurse für Kinder geben kann oder einen Spielefreitag oder ähnliches organisieren kann. Das einzige Problem ist nur, dass es keinen Raum/ Platz gibt, wo ich Kurse geben könnte, sodass ich jetzt auf den Spielefreitag umgestiegen bin und den gerade organisiere. Seit Februar sind zum Glück zwei spanische Praktikanten mit hinzugekommen, die mit mir zusammen arbeiten , wodurch das planen von Aktionen viel leichter wird. Seit letzter Woche haben wir einen Raum gefunden, wo wir jeden Freitag Kurse und Spiele für Kinder von 4 bis 12 Jahre durchführen. Letzten Freitag bastelten wir mit ungefähr 20 Kindern Schachteln und spielten verschiedene Spiele.

Neben dem arbeiten bin ich sehr viel verreist, weil es in dem Dorf außer Kinder und alte Leute kaum etwas gibt. Aber was wirklich schön ist, ist dass man in einem Dorf das wirklich traditionelle spanische Leben mitbekommt, mit Siestas, ins Landhaus am Wochenende gehen, öffentliche Schweineschlachtung mit ordentlicher Feier hinterher sehen und was wahrscheinlich häufigste Wort, was man zu Ohren bekommt ist „tranquila“ (=bleib ruhig). Auch ist man ständig in der Wohnung, weil man es im Sommer bei 44°C einfach nicht draußen aushält und weil wir im Winter nur einen Heizkörper haben, sodass alle sich immer in der Küche um ich herum versammeln. Das schöne dabei ist aber, dass wir so wirklich sehr starke Freundschaften geschlossen haben und wir eine kleine Familie geworden sind. Die Italienerin sagte immer, dass es hier familiärer ist, als in ihrer eigenen Familie, weil wir immer zusammen gegessen haben und eigentlich eh fast alles zusammen unternommen haben.  

Auf dem Land

Öffentliche Schlachtung

Die Inderin, Russin, Italienerin und ich beim Fladenbrotbacken

In nächster Zeit werde ich dann wrsl viel mit den Amerikanern machen, die wir neuerdings kennengelernt haben und schon seit Oktober in Castuera sind, wir sie aber nie gesehen haben. Und dann kommt eine Freundin aus Dtl. mich für einen Monat, wodurch ich in schon 15 Tagen mit ihr Ferien auf Teneriffa machen werde und wir davor noch 5 Tage bei einer Freiwilligen in Madrid verbringen werden und eventuell wir nochmal nach Valencia schauen. Aber ehrlich gesagt bin ich schon so viel rumgereist in den letzten 7 Monaten, dass ich gar keine richtige Lust mehr habe, naja und das Geld ja auch ne Rolle spielt.^^ Wobei das wirklich einfach ist, weil ich auf Training Courses, dem On- arrival- training und auf meinem Mid-term-training über 200 Freiwillige kennengelernt habe und meine Mitbewohner auch andere kennenlernen und es ja auch noch Couchsurfing gibt. Ende April treff ich mich dann mit meinen Eltern in Barcelona und danach fahr ich mit der Dänin und den Amerikanern zu einem Hippiefestival nach Cáceres und von da aus wollen wir wahrscheinlich hoch in den Norden nach Salamanca und Santiago de Compostela reisen, sodass ich dann wirklich fast alle wichtigen Städte Spaniens gesehen habe und ich dann beruhigt Mitte Mai wieder nach Hause fliegen kann.=) 

Die Italienerin und ich vor der Alhambra in Granada

Auf einem Trainingskurs in Brüssel, in einer Bar mit 400 versch. Biersorten=)

Abschiedsfeier der Italienerin in unserem Salon